Kompetent, erfolgreich, selbstbewusst: So oder ähnlich können sich Personen mit selbstüberhöhendem Verhalten selbst beschreiben und vor anderen darstellen. Dahinter können dysfunktionale Bewältigungsstrategien stehen, die vor negativen Gedanken und Gefühlen schützen sollen. Nicht selten haben Patient:innen mit Zügen der Selbstüberhöhung in der früheren Entwicklung eine Vernachlässigung und Frustration ihrer Grundbedürfnisse erfahren. Obgleich der biografischen Entstehung, die therapeutische Arbeit mit Klient:innen im Selbstüberhöhungsmodus birgt eine Reihe von Herausforderungen, die nicht nur empathische Konfrontation, sondern auch diverse emotionale und soziale Kompetenzen erfordert.
Die Lebensrealitäten queerer Personen können zahlreiche Herausforderungen bergen, die psychische Belastungen bedingen oder vorhandene psychische Belastungen verstärken. Einen sicheren Raum zu schaffen in der Psychotherapie, bedeutet nicht nur eine Sensibilisierung für spezifische queere Erfahrungswelten, sondern beginnt mit einer Selbstreflexion der Therapeut:innen. Wie diese beginnen kann und wie eine Offenheit, Sensibilität und Verständnis aufgebaut werden kann, lesen Sie im Beitrag.
Beim Gefühl der Zärtlichkeit denken viele Menschen an etwas, das anderen entgegengebracht wird, vor allem einen Bestandteil romantischer Beziehungen. Sich selbst mit Zärtlichkeit zu begegnen, ist vielen weniger geläufig. Dabei lohnt es sich, Zärtlichkeit mit sich selbst zu erkunden, denn gerade in Bezug auf Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge sowie Stressbewältigung spielt sie eine große Rolle. Wieso das Gefühl neben vermeintlich bedeutenderen Emotionen keinen untergeordneten Stellenwert einnehmen, sondern mithilfe aktivierender Ansätze erkundet werden sollte.
Beinahe schon zu freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend: Ihr:e Patient:in kümmert sich stets um alle anderen und scheint dabei die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen oder gar zu vergessen; selbst im therapeutischen Raum scheint diese vermeintliche »Selbstlosigkeit« zu bestehen. Wie Sie Patient:innen im Unterwerfungsmodus helfen können und wieso dabei die direkte Auseinandersetzung und Provokation helfen, erfahren Sie im zweiten Beitrag unserer Reihe »Schwierige Situationen in der Schematherapie«.
Die therapeutische Beziehung ist ein zentraler Wirkfaktor in der Behandlung. Doch mit Patient:innen, die von Persönlichkeitsstörungen betroffen sind, kann sich die Gestaltung dieser als herausfordernd erweisen. Unverständnis und Frustration können sich sowohl bei den Klient:innen als auch bei den Therapeut:innen breit machen, auch besteht die Gefahr eines negativen therapeutischen Prozesses. Unter welchen Umständen das der Fall sein kann und wie Sie die Herausforderungen navigieren und die Beziehung empathisch und motivierend gestalten.
Nicht nur Patient:innen erleben Frustration und Ärger und bringen dies in den Therapieraum mit – auch Behandler:innen können sich ausgelaugt fühlen, wenn die gemeinsamen Sitzungen anstrengen oder stagnieren. Da kann es auch passieren, dass aus einem inhaltlichen Austausch mit Kolleg:innen ein Klagen und Beschweren wird und schnell gemeinsames Lästern. Ist das ein Ventil, um Stress abzubauen oder ein eindeutiges Zuwiderhandeln der professionellen Integrität? Wo verläuft die Grenze zwischen einem Austausch unter Kolleg:innen und unethischem Verhalten?
Wie reagieren Sie, wenn Ihre Patientin bei jeder Frage z.B. in stilles Schluchzen oder sogar dramatisches Weinen ausbricht? Wie gehen Sie damit um, wenn der Bewältigungsmodus die Schematherapie unmöglich zu machen scheint?
Wann eine schnelle empathische Konfrontation zentral ist und welche weiteren Techniken der Schematherapie in solchen Situationen hilfreich sein können, erfahren Sie in dieser Leseprobe unserer neuen Reihe »Schwierige Situationen in der Schematherapie«.
Wenn der Psychotherapeutische Prozess sich dem Ende neigt, dann wird vor allem auch das Thema Abschied unumgänglich. Wie kann der Abschluss einer Psychotherapie auch mit Kindern und Teenagern, die trotz überwundenen Anliegen sehr an Ihnen hängen, gelingen? Wie kann der Übergang so gestaltet werden, dass sich die jungen Patient:innen nicht allein gelassen fühlen? Das lesen Sie in diesem Beitrag unserer Reihe »Schwierige Therapiesituationen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie«.
Der Tod und das Sterben sind ein Teil des Lebens. So steht man auch als Therapeut:in vor der Aufgabe, seine Patient:innen beim Umgang damit zu begleiten. Dabei kann es die eigene Sterblichkeit sein, mit der sie konfrontiert werden oder auch der Tod einer nahestehenden Person. Alexander Noyon zeigt an zwei Fallbeispielen auf, wie eine einfühlsame Begleitung durch Psychotherapeut:innen aussehen kann, um die Patient:innen in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen.
Änderungsmotivation – also nicht nur das Bewusstsein für ein Problem, sondern der konkrete Wunsch nach Veränderung und auch die Bereitschaft, etwas dafür zu tun – ist eine der Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Verlauf der Psychotherapie. Dennoch: Wenn konkrete Veränderungen anstehen, haben Patient:innen häufig Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Katrin Hötzel zeigt, dass hier sensible Gesprächsführung nötig ist und stellt drei konkrete Interventionen vor, mit denen Sie Ihre Patient:innen im Entscheidungsprozess unterstützen können.
Von offen feindseligem Verhalten bis zu unkontrolliert affektiven Durchbrüchen: Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen kann in diversen Formen auftreten und hat meist mindestens so diverse Ursachen. Alle aggressiven Problematiken beinhalten aber die Gefahr, dass sie sich wie in einem Teufelskreis immer mehr ausbreiten – und auf andere oder gar alle Lebensbereiche generalisieren. Die psychotherapeutische Behandlung erfordert neben der differenzierten Diagnose nicht zuletzt Realitätssinn und das Akzeptieren von Grenzen.
Kinder, die vernachlässigt sind und temporär oder dauerhaft von ihren Eltern getrennt werden, kennen oft nur desolate Bindungs- und Beziehungsgefüge. Es ist dann nicht selten, dass sie ihr Bindungsbedürfnis auf Beratungs- und Betreuungspersonen übertragen – oder auf ihre Therapeut:innen. Um das zu vermeiden und nicht erneut das Bindungsbedürfnis der Kinder zu verletzen, ist es zentral, dass Therapeut:innen Beziehungsangebote schaffen, die transparent sind und engere Bindungen fördern, ohne dass Sie dabei zu »neuen Eltern« werden.
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