Als wesentliche Komponente in der Behandlung von Angststörungen ist die Exposition in vivo der Exposition in sensu vorzuziehen. Dem Kind soll es ermöglicht werden, die angstauslösenden Situationen ohne Vermeidungs- oder Sicherheitsverhalten zu bewältigen. Ziel der Exposition ist der Abbau der Angstreaktion durch die Erfahrung, dass die antizipierten Befürchtungen nicht eintreten. Zentral ist die maximale Erwartungsverletzung: je stärker der Widerspruch zwischen Erfahrung und Befürchtung, desto stärker das inhibitorische Lernen. Hierfür sollte die Erwartung so spezifisch wie möglich formuliert werden. Die Expositionsübungen werden beendet, wenn die Erwartung verletzt wurde. Zur Konsolidierung wird nach jeder Expositionsübung gefragt, was der Patient aufgrund des Nicht-Auftretens der Befürchtung gelernt hat. Da der Kontext entscheidend ist, welche Verbindung hervorgerufen wird, sollte eine möglichst große Variabilität von Kontexten, Stimuli, Intensitäten und Durchführungsmodalitäten eingesetzt werden. Die Materialien dieses Bundles dienen dem Erstellen einer Angsthierarchie, der Vorbereitung der Exposition und der Durchführung der Expositionsübungen inkl. Verstärkung.