Pornografienutzungsstörung: Pornoreflexion: Vorbereitung

Die Aufgabe zur bewussten Auseinandersetzung mit einem Pornofilm kann expositorischen Charakter haben, unterscheidet sich jedoch in der Zielstellung. Ziel ist nicht die Erfahrung von Kontrolle, Aufbau von Selbstwirksamkeit oder Habituation (was ein Nebeneffekt sein kann), sondern eine kritische Reflexion der eigenen Einstellungen, Reaktionen und möglichen kognitiven Verzerrungen im Umgang mit pornografischen Inhalten. Durch diese bewusste Auseinandersetzung soll eine innere Distanzierung erreicht werden, die es ermöglicht, den Film nicht unreflektiert als erregend oder normgebend wahrzunehmen, sondern ihn als ein inszeniertes Produkt zu erkennen, das möglicherweise unrealistische oder problematische Vorstellungen von Sexualität vermittelt. Tipp: Eine gute Vorbereitung der Übung und die Entwicklung von Exit-Strategien (Übungsausstieg und Aufsuchen eines sicheren Rahmens zur Rückfallvermeidung) sollten vorangestellt werden.