Video: Vermeidung in der Imagination in der Schematherapie

Susanne Berger, 48 Jahre, leidet an rezidivierenden depressiven Episoden vor dem Hintergrund zwanghafter Persönlichkeitsanteile. Sie ist niedergeschlagen, erschöpft, angespannt, zweifelt an sich und neigt zu psychosomatischen Stressreaktionen wie Magenproblemen und Spannungskopfschmerzen. Ihr Ehemann ist an Diabetes erkrankt. Sie übernimmt viel Verantwortung für ihn, er ärgert sich häufig über die Bevormundung. Neben ihrer Halbtagstätigkeit in einem Verlag engagiert sie sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde und arbeitet freiwillig im Pflegeheim, wobei sie oft die »schwersten Fälle« betreut, weil »die anderen es doch nicht richtig machen«. In ihrem sozialen Umfeld stößt Frau Berger häufig auf Ablehnung, die sie nicht verstehen kann. Biografischer Hintergrund. Frau Berger wuchs in einem Pfarrhaushalt mit zwei Geschwistern auf. Der Vater war sehr kontrollierend, er hatte hohe Ansprüche in Bezug auf Moral, Zucht und Ordnung. Wurden seine Anforderungen nicht erfüllt, rief er einen Familienrat ein, bei dem die betroffenen Kinder vor den Eltern stehen mussten und für ihre Verfehlungen geschimpft und bestraft wurden. Die Mutter vertrat ebenfalls hohe Werte und lebte ihrer Familie und der Gemeinde »ein gutes Beispiel« vor, z. B. engagierte sie sich stark in ehrenamtlichen Leitungsfunktionen. In diesem Video berichtet die Patientin berichtet davon, sich durch eine Aussage verunsichert zu fühlen. Dazu wird eine Imagination angeleitet, bei der es zu einer Vermeidungsreaktion der Patientin kommt. Die Therapeutin erleichtert die Übung, führt in die Übung zurück und überschreibt die Erinnerung. Die positiven Gefühle werden auf den Alltag der Patientin übertragen.