Video: Psychotherapie der PTBS: Bearbeitung von Befürchtungen in Bezug auf die Exposition

Meike Müller-Engelmann demonstriert hier eine Intervention in Anlehnung an die kognitive Therapie der PTBS (Ehlers, 1999). Es geht darum, zunächst die Befürchtungen der Patientin vor der Exposition zu sammeln. Im Verlauf werden unrealistische Befürchtungen (z.B. »Ich verliere die Kontrolle«) konkretisiert und Schritt für Schritt hinterfragt. Hierfür können kognitive Techniken wie der sokratische Dialog und die »Columbo-Technik« angewendet werden. Bei der »Columbo-Technik« fragt die Therapeutin wie der Fernseh-Detektiv Columbo naiv nach und hilft der Patientin dadurch, ihre Befürchtungen zu relativieren. Bei realistischen Befürchtungen (z.B. »Ich könnte mich wieder schneiden«) werden gemeinsam Strategien (»Skills« nach Bohus & Wolf-Arehult, 2012) erarbeitet, mit deren Hilfe die Patientin deren Eintreten entgegenwirken kann. Insgesamt wird die Patientin bei einer Entscheidung für einen veränderten Umgang mit belastenden Erinnerungen unterstützt und darin bestärkt, auch bei starker Belastung nicht in alte Problemverhaltensweisen zurück zu fallen. „Fallbeispiel:“ Die Patientin hat einen sexuellen Missbrauch in der Kindheit erlebt und leidet unter belastenden Erinnerungen. Als sie hört, dass sie sich im Rahmen der Therapie mit ihren Erinnerungen auseinandersetzen soll, befürchtet sie, dass die »schlimmen Gefühle« gar nicht mehr weg gehen und dass sie wieder Drogen konsumieren und ihr Leben dadurch völlig außer Kontrolle geraten könnte. Durch die Intervention kann sie ihre Befürchtungen relativieren und lernt neue Strategien im Umgang mit starker Belastung kennen.


Literatur:
Bohus, M. & Wolf-Arehult, M. (2012). Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten. Das Therapeutenmanual. Stuttgart: Schattauer.
Ehlers, A. (1999). Posttraumatische Belastungsstörung. Göttingen: Hogrefe.