Video: Mentalisierungsbasierte Therapie mit einem wütenden Patienten

Das Video demonstriert, wie die Mentalisierungsbasierte Therapie mit einem wütend hereinplatzenden Patienten umgeht. Der Patient befindet sich am Anfang der Sitzung im teleologischen Modus, d.h. dass Sprechen für ihn aktuell keinen Sinn macht und er einen starken Handlungsdruck verspürt. In diesem Denkmodus werden konkrete Beweise im Außen gesucht, die dann stark verallgemeinert werden, wie z. B. dass der Streit mit der Freundin ein klarer Beweis ist, dass die Therapie nichts bringt und er sich nie ändern wird. Im ersten Schritt versucht die Therapeutin, Druck aus der Situation herauszunehmen, indem sie mit dem Patienten mitgeht (»Roll with the resistance«) und den Drang zu handeln validiert. Erst wenn das Arousal des Patienten niedriger wird, kann über die Intervention »Anhalten, Zurückspulen und Explorieren« eine Förderung des Verständnisses des Streits begonnen werden. Über aktive Fragetechniken versucht die Therapeutin eine neue Perspektive im Patienten aufzubauen, die die Starrheit und Ausweglosigkeit des Reflexionsprozesses überwinden hilft (»Wie haben Sie es in der Situation verstanden? Wie hat es sich seitdem verändert? Wie geht es Ihnen, wenn Sie mit mir darüber sprechen?«). Dies tut sie aus einer Haltung des Nicht-Wissens.