Webinar: Schwierige Therapiesituationen – Was tun, wenn die Änderungsmotivation fehlt?
Das Vorliegen einer Änderungsmotivation ist die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Durchführung einer Psychotherapie. Allerdings ist sie häufig nicht in dem erforderlichen Umfang gegeben bzw. für manche Schwierigkeiten liegt, obwohl sich die Patient:innen für eine Behandlung entschieden haben, gar kein Problembewusstsein vor. Die Förderung der Änderungsmotivation gehört deshalb störungsübergreifend zu einem der wichtigsten Bausteine in der psychotherapeutischen Praxis und ist bei einem Großteil der jugendlichen und erwachsenen Patient:innen zu Beginn oder im Verlauf der Psychotherapie ein wichtiges Thema.
Abgesehen von einer offenen, therapeutischen Haltung und bestimmten Strategien der Gesprächsführung (z.B. Motivational Interviewing [MI]; Miller & Rollnick, 2015) bieten sich konkrete Übungen zur Förderung der Änderungsmotivation für Patient:innen an, welche zu einer besseren Einsicht führen, die Ambivalenz fördern und damit letztlich einer Entscheidungsfindung dienen. Dafür lassen sich eine Reihe von Interventionen – teils bewährte Standard-Interventionen, teils Elemente neuerer (z.B. „Dritte-Welle-“) Verfahren – zusammentragen, über welche im Vortrag ein Überblick gegeben werden soll. Zur besseren Einschätzung der Indikation wird vorab eine diagnostische Entscheidungshilfe (Prochaska & DiClemente, 1984) gegeben.
Dr. Katrin Hötzel ist Psychologische Psychotherapeutin im Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum sowie Dozentin an unterschiedlichen Ausbildungsinstituten und Universitäten. 2014 erwarb sie die Zusatzqualifikation zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen sowie zur staatlich anerkannten Supervisorin. Seit 2014 hat sie die geschäftsführende Leitung der Psychotherapie-Ausbildung an der Ruhr-Universität Bochum.