Video: Modusarbeit mit (Ergänzungs-) Geschichten mit Grundschulkind

F8 Rechenstörung 

Video: Modusarbeit mit (Ergänzungs-) Geschichten mit Grundschulkind

Video 18 Minuten
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Beschreibung
Peter Graaf demonstriert hier eine schematherapeutische Arbeit mit »Lilly«, einem Grundschulkind mit oppositionell aufsässigem Verhalten (vorwiegend im häuslichen Rahmen), leichter Rechenschwäche (Schemadisposition Versagen) und sozialen Kontaktproblemen (Schemadisposition Isolation) sowie Bindungsunsicherheiten (Tendenz zu emotionaler Entbehrung). Die 8-jährige Lilly fühlt sich als Einzelkind mit wenig sozialen Kontakten zeitweise recht allein. Der Vater hat wenig Zeit, die Mutter arbeitet oft zuhause und ist dann nicht richtig präsent. Lilly hat es schwer, Freundschaften aufzubauen. Sie versucht, ihr Bedürfnis nach Wertschätzung und Bindung zuhause über Kontrolle und machtvolles Erzwingen (Aufsässigkeit und Provokationen durch gezieltes Stören im Modus der »frechen Lilly«) durchzusetzen. Sie bekommt darüber zeitweise Beachtung und intensiven Kontakt im Streit. Lilly aktiviert dann Schemata der Mutter (Unterordnung und emotionale Entbehrung) sowie strafende Elternanteile, die Lillys Bindungsunsicherheiten wiederum verstärken, aber auch Schuldgefühle bei der Mutter hinterlassen. Aufkommende Scham- und Versagensgefühle beim Rechnen versucht Lilly zu verbergen, vermeidet bzw. kompensiert diese dann über häusliche Verweigerung bzw. Beschimpfungen der Mutter. Ziel der Arbeit mit Lilly ist die Stärkung (a) des kompetenten Kindes zulasten dysfunktionaler Bewältigungsmodi und (b) der Fürsorge für ihre verletzliche Seite. Der Therapeut gibt hier zur Modusaktivierung eine Szene aus dem Lebensalltag des Kindes anhand von Spielzeug und Figuren vor.


Literatur:
Loose, C., Graaf, P. & Zarbock, G. (2013). Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.
Loose, C., Graaf, P. & Zarbock, G. (2015). Störungsspezifische Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.