Video: Abhängigkeitserkrankungen: Expositionstraining

In diesem Video wird gezeigt, wie eine Reizexposition mit einem alkoholabhängigen Patienten durchgeführt wird. Das Wirkprinzip der klassisch verhaltenstherapeutischen Suchtmittelexposition (Cue Exposure) basiert auf dem Mechanismus der Habituation. In der Therapie wird zunächst ein möglichst starker Auslösereiz – hier ein Glas Bier – präsentiert, ohne dass konsumiert wird. Die Patient: innen beobachten in allen Facetten die Intensität des Verlangens. Die Situation wird so lange aufrechterhalten, bis das Verlangen spürbar nachlässt und sollte mehrfach wiederholt werden, um die Lernerfahrung zu festigen. Auch wenn der therapeutische Nutzen diskutiert wird (Mellentin et al., 2017), können Patient:innen von dieser (bevorzugt im stationären Setting anzuwendenden) Intervention profitieren: Die Befürchtung, dem Suchtdruck nicht widerstehen zu können, wird entkräftet, ebenso wird die gegenteilige Annahme, das Suchtmittel hätte gar keinen Einfluss mehr, im Sinne einer Realitätsprüfung korrigiert.