F3 Bipolare Störung
Video: Bipolare Störungen: Überprüfung der Diagnose als gemeinsames Therapieziel implementieren
Das Video zeigt einen Ausschnitt aus einem ambulanten Therapieprozess zu Beginn der Behandlung bei Erstmanifestation einer Bipolar I Störung. Im Zentrum einer Erstbehandlung steht sehr häufig ein herausfordernder Prozess der Herstellung einer Krankheitsakzeptanz. Die gezeigten Interventionen dienen letztlich stets diesem Ziel, da die Krankheitsakzeptanz die Grundlage für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Erkrankung darstellt. In diesem Video berichtet der Patient Herr Blanke von seiner Diagnose einer Bipolaren Störung durch seinen Psychiater während der akutpsychiatrischen stationären Behandlung, die er nicht mit seinem Erleben in Zusammenhang bringen und daher nicht akzeptieren könne. Stattdessen berichtet er einen einmaligen stressbedingten Vorfall (»Ausraster«) als Ursache seiner Symptome. Die Therapeutin beginnt damit, die Ziele des Patienten zu ermitteln: die Rückkehr an die Universität, der Wunsch wieder in seine WG einziehen zu dürfen und eine bessere Beziehung zu seiner Mutter. Die Therapeutin betont, wie wichtig es für die gemeinsame Arbeit an diesen Zielen sei, zunächst ein gemeinsames Verständnis davon zu erarbeiten, was ihn in die aktuelle Situation gebracht hat und erbittet etwas Zeit für einen Blick zurück. Sie lädt den Patienten ein, die Diagnose des Psychiaters gemeinsam zu überprüfen sowie die Erlebnisse des Klienten einzuordnen. Obwohl der Klient skeptisch bleibt, zeigt er Bereitschaft, dem Vorschlag der Therapeutin einer Auseinandersetzung damit, ob eine Bipolare Störung vorliegt oder nicht anzunehmen. Dies stellt einen elementaren Schritt in der Herstellung eines therapeutischen Arbeitsbündnisses dar und damit die Grundlage der Therapie. Es wird verabredet gemeinsam zurückzublicken und sich als Team eine Meinung über die Geschehnisse zu bilden.