F3 Bipolare Störung
Video: Bipolare Störungen: Life-Chart-Methode zur klinischen Diagnostik und Steigerung der Krankheit
Dieses Video demonstriert den Einsatz der Life-Chart-Methode, die hier als Teil der klinischen Diagnostik bei Erstmanifestation einer bipolaren Störung zu Therapiebeginn eingesetzt wird und zugleich die Förderung der Krankheitsakzeptanz des Patienten Herrn Blanke im Fokus hat. Hierzu findet findet eine Visualisierung der letzten fünf Lebensjahre statt, in der bedeutsame Lebensereignisse erfasst und mit einer Stimmungsverlaufskurve versehen werden. Sowohl emotionale Höhen (inkl. Hypomanien/Manien) als auch Tiefen (inkl. depressiver Phasen) dienen hier der Förderung eines Krankheitsverständnisses. In der vorausgegangenen Sitzung wurde der Patient angeleitet eine Lebenslinie zu erstellen, an der er zwischen den Sitzungen selbständig weitergearbeitet hat. Zu Beginn fällt es dem Klienten schwer, sich an Details seiner Vergangenheit zu erinnern. Mit Hilfe von Hilfsmitteln (Kalendereinträgen) gelingt es ihm jedoch, prägende Ereignisse zu rekonstruieren und auf der Lebenslinie zu verankern. Wichtige Ereignisse und Phasen in seinem Leben werden markiert und können hierdurch in der Sitzung vertieft werden. Hierbei wird bewusst im Stehen gearbeitet, um den deutlich antriebsgeminderten Patienten zu aktivieren. Im Gespräch mit der Therapeutin zeigen sich Phasen deutlich niedergeschlagener Stimmung (z.B. nach der Trennung von seiner Freundin) mit Rückzug aus sozialen Aktivitäten und schlechteren schulischen Leistungen und Phasen besonderer kreativer Aktivität im Theater sowie vermehrter sozialer Aktivitäten, die auf eine hypomane Phase hinweisen. Auch kann durch die Anwendung der Methode die manische Krise verdeutlicht werden. Die Life-Chart-Methode dient hier als diagnostisches und therapeutisches Instrument, das nicht nur die Krankheitsentstehung über die Lebensspanne dokumentiert, sondern auch als Grundlage für die Förderung der Krankheitsakzeptanz genutzt wird.