Video: Stuhldialog mit dem emotional fordernden Elternmodus in der Schematherapie

F3 Depression 

Video: Stuhldialog mit dem emotional fordernden Elternmodus in der Schematherapie

Video 11 Minuten
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Beschreibung

Das Fallbeispiel des 45jährigen Patienten Peter Marks, Depression, Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung, alleinstehend, Realschullehrer für Deutsch, Geschichte und Religion, dient zur Demonstration zentraler schematherapeutischer Konzepte. Laura Seebauer demonstriert hier einen Stuhldialog mit dem emotional fordernden Elternmodus. Der Stuhldialog wird zur Unterstützung der Abgrenzung gegenüber der Mutter durchgeführt. Im Anschluss wird das Stuhl-Format für ein Rollenspiel genutzt, um gesunde Abgrenzung zu üben. „Symptomatik und Behandlungsanlass.“ Herr M. fühlt sich extrem überlastet und erschöpft und kann seiner Arbeit nur noch mit letzter Kraft nachkommen. Weil er sich gegenüber den Kollegen minderwertig fühlt, bereitet er den Unterricht häufig bis in die Nacht detailliert vor. Darüber hinaus engagiert er sich in der Kirchengemeinde und organisiert den Kirchenchor, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Es ist ihm kaum möglich, angetragene Aufgaben abzulehnen, da er Kritik und Ablehnung fürchtet. Herr M. hat keine Freunde, fühlt sich einsam und niedergeschlagen. Er hatte noch nie eine Partnerin, was ihn sehr beschämt. Im Kontakt mit Frauen fühlt er sich minderwertig, unterlegen und unreif. Sein ehrenamtliches Engagement ist für ihn der einzige Weg, um mit Frauen in Kontakt zu treten, dabei wird er jedoch häufig ausgenutzt. „Biografischer Hintergrund:“ Herrn M.s Kindheit wurde von der religiösen Gemeinschaft, der beide Eltern angehören, geprägt. Seine Mutter war streng, distanziert und fanatisch religiös und litt seit Herrn M.s Kindheit unter einem chronisch entzündeten Darm (Morbus Crohn). Trotz ihrer Schmerzen opferte sich seine Mutter für die Kirchengemeinde auf. Zu Hause machte sie Herrn M. Schuldgefühle, dass er sie nicht genug unterstütze. Zentrale Gefühle ihr gegenüber waren Schuld und Angst vor einer Verschlechterung ihrer Krankheit. Die Familie präsentierte sich nach außen als vorbildlich, wobei es jedoch keine echte Nähe gab. Sein Vater, ein Gymnasiallehrer, war streng und forderte absoluten Gehorsam. Herr M. erlebte die Ängste vor Gott und seinen Eltern in der Kindheit als erdrückend. Sexualität war für ihn über die Maßen schuld- und schambehaftet.