Video: ASSIP: Narratives Interview nach Suizidversuch

F3 Depression 

Video: ASSIP: Narratives Interview nach Suizidversuch

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Beschreibung
Suizidversuche stellen einen erheblichen Risikofaktor für Suizide dar. Das »Attempted Suicide Short Intervention Programm« (ASSIP) ist eine Kurztherapie, die speziell zur Behandlung nach einem Suizidversuch entwickelt wurde (Gysin-Maillart & Michel, 2013; Gysin-Maillart et al., 2016). Das Interventionsprogramm umfasst insgesamt drei bis vier Sitzungen und zielt darauf ab, die Hintergründe der suizidalen Krise zu klären und Maßnahmen zur Vorbeugung zu erarbeiten. ASSIP wird dabei immer flankierend zu einem regulär laufenden Behandlungsangebot (ambulant, teilstationär oder stationär) durchgeführt. In der hier gezeigten ersten Sitzung, dem narrativen Interview, wird die 27-jährige Patientin gebeten, in ihren eigenen Worten zu erzählen, wie es zu ihren Suizidversuchen gekommen ist. Die Therapeutin (Anja Gysin-Maillart) lässt der Patientin, als Expertin ihrer Geschichte, Raum und vertraut auf deren narrative Kompetenz, bis die Patientin die Erzählung selbst beendet. Das Ziel des narrativen Interviews ist es, in einem biographischen Kontext, ein gemeinsames, patientenorientiertes Verständnis der suizidalen Geschichte zu entwickeln. Nach Abschluss des Narratives durch die Patientin können mittels offener Fragen individuelle Muster, die zu suizidalem Verhalten führten, wie auch persönliche Vulnerabilitäten und Trigger-Ereignisse vertieft werden. Psychoedukative Unterlagen werden der Patientin mit nach Hause gegeben.


Literatur:
Gysin-Maillart, A. & Michel, K. (2013). Kurztherapie nach Suizidversuch. ASSIP – Attempted Suicide Short Intervention Program. Bern: Huber.
Gysin-Maillart, A., Schwab, S., Soravia, L., Megert, M. & Michel, K. (2016). A novel brief therapy for attempted suicide: Two-year follow-up randomized controlled study of the Attempted Suicide Short Intervention Program (ASSIP). PLOS Medicine, 13; e1001968.