Depressive Störungen zeigen häufig einen rezidivierenden Verlauf. In der Normalbevölkerung beträgt die Rate rezidivierender depressiver Störungen ca. 1 %, bei Menschen mit einer geistigen Behinderung 3 bis 5 %. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, in der Therapie ausreichend Zeit für die Rückfallprophylaxe einzuplanen und sie im gesamten Therapieverlauf zu berücksichtigen. Hierzu gehört v.a., die Patientin darin zu fördern, die erlernten Fertigkeiten in den Alltag zu übernehmen und gemeinsam Strategien zu erarbeiten, wie diese Fertigkeiten über das Therapieende hinaus beibehalten werden. Bei Patienten mit einer geistigen Behinderung ist in dieser Phase nochmals der Einbezug von Bezugspersonen zentral, um den Therapieerfolg langfristig zu sichern. Die Materialien dieses Bundles dienen dazu, die aktuelle depressive Symptomatik mit der Symptomatik zu Therapiebeginn zu vergleichen, die festgelegten Therapieziele zu evaluieren und gemeinsam zu erarbeiten, welche hilfreichen Strategien und Fertigkeiten die Patientin konkret im Rahmen der Therapie erlernt hat und wie diese nach Ende der Therapie weitergeführt werden können. Das im Bundle enthaltene Arbeitsblatt für Bezugspersonen dient der Vorbereitung einer gemeinsamen Sitzung, in der die Therapie bilanziert und das weitere Vorgehen nach Beendigung der Therapie besprochen wird. Inhaltlich wird auf die Symptomatik der Patientin, die Zielerreichung und hilfreiche Strategien und Fertigkeiten eingegangen. Zudem erhält die Bezugsperson die Möglichkeit, Fragen an den Therapeuten zu notieren. Weitere Materialien unterstützen die gemeinsame Erarbeitung möglicher Frühwarnzeichen. Mithilfe eines Notfallplans für die Patientin werden konkrete Handlungsanweisungen für den Fall eines drohenden oder eingetretenen depressiven Rückfalls erarbeitet. Ein Notfallplan für Bezugspersonen gibt der Bezugsperson konkrete Handlungsanweisungen, an die sie sich halten kann, wenn sie bei ihrer Klientin bzw. Angehörigen einen beginnenden oder eingetretenen depressiven Rückfall bemerkt.