Video: Cognitive Restructuring and Imagery Modification: Veränderung des Gefühls der Beschmutztheit

CRIM (Cognitive restructuring and imagery modification) ist eine Kurzintervention, die kognitive Methoden mit imaginativen Techniken kombiniert, um belastende Gefühle bei PTBS-Patienten zu verändern. CRIM zur Veränderung des Gefühls der Beschmutzheit (© Jung & Steil, 2011) beginnt mit einer Recherche zur Häufigkeit der Erneuerung der Oberhaut, nach der Patientin und Therapeutin gemeinsam berechnen, wie häufig sich die Hautzellen der Patientin seit dem letzten Kontakt mit dem Täter erneuert haben: Hieraus resultiert die Erkenntnis, dass alle vom Trauma betroffenen Zellen bereits vielfach erneuert wurden. Um die Auswirkung dieses rationalen Wissens auf das Gefühl der Beschmutztheit zu verstärken, wird im Anschluss eine Imaginationsübung durchgeführt, bei der sich die Patientin die Erneuerung der Hautzellen bildhaft in allen Details vorstellt. Hierfür eignet sich z.B. die Vorstellung eines reinigenden Bades, einer sich häutenden Schlange oder die Reinigung durch ein Lichtbad. „Fallbeispiel:“ Nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit leidet die Patientin unter einem starken Gefühl der Beschmutztheit durch das Sperma des Täters und unter olfaktorischen Intrusionen (»Mein Körper riecht immer noch nach dem Sperma«). Patientin und Therapeutin (Meike Müller-Engelmann) erarbeiten, dass sich die Haut seit dem Trauma bereits 192 Mal erneuert hat. Bei der anschließenden Imaginationsübung stellt sich die Patientin ein reinigendes Bad vor, nach welchem sie sich in der Sonne trocknen lässt, woraufhin die alte, trockene Haut von ihr abfällt.


Literatur:
Jung, K. & Steil, R. (2012). The feeling of being contaminated in adult survivors of childhood sexual abuse and its treatment via a two-session program of cognitive restructuring and imagery modification: a case study. Behavioural Modification, 36, 67–86.