F4 Posttraumatische Belastungsstörung
Video: Psychotherapie der PTBS: Gestaltung des zukünftigen Kontakts zum Täter bei Bezugspersonen
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Beschreibung
Wenn der Täter eine nahe Bezugsperson bzw. sogar ein Familienmitglied ist, stellt sich in der letzten Phase der Therapie häufig die Frage nach der Gestaltung des gegenwärtigen Kontakts. Clara Dittmann demonstriert das Vorgehen der Psychotherapeutin. Häufig haben die Patientinnen hinsichtlich des Kontakts ambivalente Gefühle gegenüber dem Täter, da dieser oft sehr wichtig für sie war und ihnen andererseits etwas Schreckliches angetan hat. In der Therapie ist es notwendig, diese Ambivalenz zu würdigen. Dabei kann es hilfreich sein, positive und negative Aspekte in der Beziehung zum Täter zu beleuchten. Auch bezüglich der heutigen Kontaktgestaltung gibt es keinen richtigen oder falschen Weg, es sei denn von dem Täter geht aktuell noch Gefahr für die Patientin aus. Wenn dies nicht der Fall ist, gilt es vor allem die individuellen Präferenzen und aktuellen Gefühle der Patientin herauszuarbeiten. Hierbei werden potenziell unrealistische Erwartungen an den Täter thematisiert und reflektiert, z.B. die Erwartung einer Entschuldigung. „Fallbeispiel:“ Die Patientin wurde durch ihren älteren Bruder als Kind sexuell missbraucht. Dieser hat den Missbrauch ihr gegenüber als »Experiment « dargestellt, dabei keine körperliche Gewalt angewendet und war ansonsten der einzige in der Familie, der ihr Aufmerksamkeit entgegengebracht hat. In der letzten Phase der Therapie werden vor einer anstehenden Begegnung mit dem Bruder auf einer Geburtstagsfeier unterschiedliche Möglichkeiten der Kontaktgestaltung besprochen. Die Therapeutin validiert dabei die ambivalenten Gefühle der Patientin.