Handlungsmöglichkeiten bei Cybermobbing

Was kann man tun, wenn man von Cybermobbing betroffen ist?

Zuerst sollte das betroffene Kind / der betroffene Jugendliche vor den beleidigenden Nachrichten/Bildern/Videos geschützt werden, um den Leidensdruck zu verringern und die ungestörte Privatsphäre wiederherzustellen.

Erste Schritte

(1) Die kompromittierenden Bilder/Videos/Chatverläufe speichern und somit als Beweise sichern. Kindern und Jugendlichen sind die Vorfälle häufig peinlich, wodurch entsprechende Nachrichten o.Ä. oftmals gelöscht werden.

(2) Den/die Cybertäter blockieren und beim entsprechenden Dienst/Anbieter melden.

(3) Anbieter des entsprechenden Dienstes kontaktieren und um Löschung des kompromittierenden Beitrages/ Bildes/Videos bitten sowie um Blockierung des Accounts des Cybermobbers (sofern dieser bekannt ist).

(4) Die entsprechende Plattform verlassen, auf der das Cybermobbing stattfindet (Account löschen, Personen blockieren, aus Online-Gruppen austreten).

(5) Alle Nicknames und andere Anmeldeinformationen ändern.

(6) Die benutzte E-Mail-Adresse löschen und eine neue anlegen.

 Weiterführende (u. a. rechtliche) Schritte

(1) Informelle Aufforderung durch das Opfer (oder dessen Eltern). Oft reicht es, den Cybermobber per Brief, E-Mail oder Gespräch aufzufordern, das Cybermobbing zu unterlassen.

(2) Die Eltern des Cybermobbers kontaktieren und auf die Problematik aufmerksam machen.

(3) Abmahnung Letzte Warnung an den Cybermobber, dass er ein bestimmtes Verhalten unterlassen soll. In der Regel formeller Brief, in dem klar geschrieben steht, um welches Verhalten es genau geht und dass es aufzuhören hat.

(4) Unterlassungsklage

(5) Einstweilige Verfügung

Datenschutz und Datenklau

  • Bei jedem Gebrauch des Internets (soziale Netzwerke, Instant-Messenger, Online-Shops, Diskussionsforen etc.) sollte möglichst darauf verzichtet werden, persönliche Informationen preiszugeben. Müssen trotzdem Daten weitergegeben werden, sollten die individuellen Sicherheitseinstellungen angepasst und eingestellt werden.
  • Die Preisgabe von Bildern, Videos und Kontaktdaten bietet Fremden die Möglichkeit, sich über eine Person zu informieren, ohne dass diese es mitbekommt. Dies birgt verschiedene Risiken und begünstigt auch das Risiko eines Identitätsdiebstahls und die Entstehung von Cybermobbing.

 

aus: © Petermann: Therapie-Tools Eltern- und Familienarbeit. Beltz, 2020

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