F4 Phobie
Angststörungen: Meine Werte, Ziele und Interessen
Dieses Arbeitsmaterial beinhaltet eine Methode zur Stärkung der Veränderungsmotivation. Der/Die Patient:in wird in seiner/ihrer Reflexion unterstützt und es wird beleuchtet, welche Interessensbereiche durch Angst und Vermeidungsverhalten in der Vergangenheit unterdrückt wurden. Die Einschränkungen, die mit einer Angsterkrankung und dem Problemverhalten verbunden sind, werden teilweise so tief verdrängt, dass es vielen Patient:innen zunächst schwerfällt, sich an die eigenen Ressourcen und positiven Verstärker vor Ausbruch der Erkrankung zu erinnern. Diese Ausblendung kann als Anpassungsleistung der Seele im Sinne eines Bewältigungsversuches verstanden werden, um einen Umgang mit der Angststörung zu ermöglichen, ohne vollständig die Hoffnung zu verlieren. Diese verdrängten Wünsche wieder zu Tage zu fördern, bewirkt auch die dargestellte kognitive Dissonanz, die einer Verhaltensänderung stets vorausgeht. Ebenso ist diese Intervention als Vorgriff auf die unangenehmen Gefühle und Körperempfindungen, denen sich ein:e Patient:in bei der Unterbrechung seines/ihres Vermeidungsverhaltens zunächst aussetzen muss, sehr wichtig. Sie sensibilisiert für die brachliegenden Ressourcen. Damit wird die Motivation auch im Sinne eines Annäherungsziels gestärkt: »Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel wieder nutzen kann, ist die Teilnahme an einem Tanzkurs wieder möglich!«