F4 Posttraumatische Belastungsstörung
Video: Umgang mit Dissoziation
Video
11 Minuten
Video-Zugang nötig
Beschreibung
Bei Patientinnen mit komplexer Traumatisierung kann eine starke Dissoziationsneigung vorliegen. Sollten traumatisierte Patientinnen während der Sitzung dissoziieren, ist es wichtig, die Dissoziation zu unterbrechen. Dabei kann es zum Bespiel hilfreich sein, die Patientin mit lauter Stimme mit ihrem Namen anzusprechen. Auch starke Sinnesreize, wie ein lautes Klatschen, können eingesetzt werden. Hilfreich ist eine körperliche Aktivierung durch Aufstehen, Arme und Beine Ausschütteln sowie Sich-Abklopfen. Das Video zeigt ein solches Vorgehen. Im Allgemeinen sollten Patientinnen mit erhöhter Dissoziationsneigung über dieses Phänomen aufgeklärt werden. Über die Normalisierung hinaus ist es wichtig, Informationen über die ursprünglich hilfreiche Funktion von Dissoziationen in der traumatischen Situation zu geben und Vor- und Nachteile davon in der Gegenwart zu besprechen. Darüber hinaus sollte die Patientin informiert werden, dass es möglich ist zu lernen Dissoziationen zu kontrollieren. „Fallbeispiel:“ Die Patientin wurde vom Freund ihrer Mutter in der Kindheit sexuell missbraucht. Sie dissoziiert in der Sitzung, während sie das erste Mal vom Trauma berichtet. Die Therapeutin unterstützt sie dabei, die Dissoziation zu beenden, und informiert sie über dieses Phänomen. Es werden anti-dissoziative Strategien erarbeitet, mithilfe derer die Patientin im Anschluss von dem traumatischen Ereignis berichten kann.