Video: Die Lebenslinie in der Narrativen Expositionstherapie (NET)

F4 Posttraumatische Belastungsstörung 

Video: Die Lebenslinie in der Narrativen Expositionstherapie (NET)

Video 12 Minuten
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Beschreibung
Das Legen der Lebenslinie hat in der NET (Schauer, Neuner & Elbert, 2011) das Ziel, die Erfahrungen chronologisch zu ordnen, und beschränkt sich auf die so genannten »kalten« Fakten: den Ort, die Zeit und eine Art »Titel« der Ereignisse. An dieser Stelle des therapeutischen Prozesses findet bewusst noch keine Auseinandersetzungen mit Details und »heißen« Gedächtnisinhalten (Sensorik, Kognitionen, Emotionen und Körperreaktionen) statt. Die Lebenslinie wird eingeführt durch die Vorstellung der Materialien: Ein Seil steht für das Leben der Patientin; Blumen symbolisieren die schönen Erlebnisse und Beziehungen; Steine die schlimmen, angstbesetzten und traumatischen Ereignisse; Kerzen stellen Verluste dar und Stöcke Momente, in denen selbst aggressives Verhalten gezeigt wurde. Es folgt das chronologische Legen und Benennen der Erfahrungen durch die Patientin. Die Therapeutin begleitet den Prozess emphatisch, strukturierend und begrenzend. Schlüsselfragen sind dabei: Wie möchten Sie das Erlebnis nennen? Wo haben Sie das erlebt? Wie alt waren Sie damals? Zum Ende der Arbeit mit der Lebenslinie können Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft herausgearbeitet und – symbolisiert durch Blumen – in den noch aufgerollten Teil des Seils gelegt werden. „Fallbeispiel:“ Der Patient leidet unter einer PTBS nach multiplen Traumatisierungen. Er erlebte körperliche Gewalt, Krieg und den gewaltsamen Tod mehrerer Menschen in Afghanistan sowie eine lebensbedrohliche Bootsüberfahrt. Während des Legens der Lebenslinie erarbeitet er einen Überblick über seine gesamte Biografie und ordnet einzelne Erfahrungen ein.


Literatur:
Schauer, M., Neuner, F. & Elbert, T. (2011). Narrative Expositionstherapie (2. Aufl.). Heidelberg: Springer.