Video: Psychotherapie der PTBS: Kognitive Bearbeitung von Schuld mihilfe eines Kreisdiagramms

F4 Posttraumatische Belastungsstörung 

Video: Psychotherapie der PTBS: Kognitive Bearbeitung von Schuld mihilfe eines Kreisdiagramms

Video 12 Minuten
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Beschreibung
Meike Müller-Engelmann demonstriert, wie ein Kreisdiagramm den Einstieg in die Bearbeitung von Schuldgefühlen, die das primäre Gefühl der Hilflosigkeit häufig überlagern, erleichtern kann. Das Vorgehen ist angelehnt an die kognitive Therapie der PTBS (Ehlers, 1999). Nachdem die am traumatischen Ereignis beteiligten Personen am Flipchart gesammelt wurden, trägt die Patientin in einem Kreisdiagramm den jeweiligen Schuldanteil ein. Anschließend werden die Schuldkognitionen konkretisiert und mit Hilfe des sokratischen Dialogs hinterfragt. Zentral ist hierbei, den Kontext der damaligen Situation zu berücksichtigen und diesen der Patientin wieder in Erinnerung zu rufen. Darüber hinaus werden die Gründe für ihr damaliges Handeln herausgearbeitet und alternative Handlungsmöglichkeiten durchgespielt. Am Ende der Intervention steht eine Aktualisierung des Kreisdiagramms unter Berücksichtigung des erarbeiteten Wissens. „Fallbeispiel:“ Die Patientin macht sich starke Vorwürfe in Bezug auf die erlebte Vergewaltigung am Rand einer abgelegenen Landstraße. Dort habe sie wegen einer Autopanne angehalten und der Fahrer eines anderen Wagens habe zunächst Hilfe angeboten, sie dann jedoch vergewaltigt. Die Schuldkognitionen »Ich hätte weiterfahren müssen« und »Ich hätte mich wehren sollen« werden mit Hilfe des geleiteten Entdeckens bearbeitet. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion des Schuldgefühls und ermöglicht der Patientin einen Zugang zum primären Gefühl der Hilflosigkeit.


Literatur:
Ehlers, A. (1999). Posttraumatische Belastungsstörung. Göttingen: Hogrefe.