Video: Erklärungsmodell »Teufelskreis« bei Soziophobie

In dieser Therapiephase, die sich der motivationalen Klärung und Zieldefinition unmittelbar anschließen sollte, steht die Entwicklung eines Erklärungsmodells im Fokus der Interventionen. Die dadurch vermittelte Plausibilität der Erkrankung führt in der Regel zu einer ersten deutlichen Entlastung. Das Angst-Karussell wird dadurch zur langsameren Fahrt bewegt, weil der Blick von oben Abstand schafft und die Angstreaktion normalisiert. In diesem Beispiel eines Patienten mit Soziophobie erweitertet Silka Hagena den klassischen Teufelskreis nach Margraf und Schneider um die Elemente der direkten und indirekten Vermeidung und erarbeitet dies mit dem Patienten gemeinsam im geleiteten Entdecken. Dabei kann der Patient erkennen, dass sein Sicherheitsverhalten nicht nur erfolglos ist, sondern vielmehr die Selbstaufmerksamkeit und damit die Angst noch verstärkt. Psychoedukative Elemente zur Vermittlung autonom gesteuerter Stressreaktionen führen dem Patienten vor Augen, dass seine Kampf-/Flucht-Reaktion lediglich durch den Gedanken an eine peinliche Situation hervorgerufen wird.