F4 Soziale Phobie
Video: Einführung der Kontrollstrategie »Atemübung« am Beispiel der Soziophobie
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Beschreibung
Die hier von Silka Hagena an einem Fallbeispiel eines Patienten mit Soziophobie demonstrierte Lippenbremse stellt eine sehr wirkungsvolle Intervention während oder kurz vor einer sich anbahnenden Panikattacke dar. Atemübungen stellen eine zentrale Bewältigungsstrategie für jede Form von Hochstress dar und werden als wirkungsvolle Intervention in Akutsituationen eingesetzt. Therapeuten sollten daher mindestens eine Atemübung als Angstbewältigungsstrategie in das therapeutische Repertoire aufnehmen. Sie sind deswegen so wichtig, weil sie ein sehr wirksames Mittel sind, um Angstsymptome wie erhöhter Herzschlag, rasender Puls, Anspannung und Übelkeit willentlich und bewusst zu beeinflussen und damit eine erste Selbstwirksamkeits- und Kontrollerfahrung für Patienten im Umgang mit starker Angst implementieren. In Anspannungssituationen atmen insbesondere Angstpatienten flach und hektisch ein und aus, vielleicht wird ihnen schwindelig und sie haben das Gefühl, sie bekommen keine Luft. Die Lippenbremse soll helfen, die Atmung wieder zu normalisieren, indem die Aufmerksamkeit von der Einatmung abgelenkt und das Ausatmen mit jedem Atemzug verlängert wird. In der Folge atmet man dadurch nach einiger Zeit automatischer tiefer und langsamer ein, ohne sich darauf zu konzentrieren. In diesem Videobeispiel wird die Übung »trocken«, also ohne aktuelle Anspannung durchgeführt, um das Prinzip zu vermitteln und das Üben in den nächsten Wochen anzuregen. Dabei ist es hilfreich, die Übung gemeinsam durchzufuhren: Patienten fühlen sich weniger beobachtet, es ermöglicht einen Schulterschluss. Bei allen Atemübungen sollten die Patienten angeleitet werden, sich Zeit zum Üben zu nehmen. Zunächst sind Geduld und Disziplin zum Üben aufzubringen, bis die Wirksamkeit beobachtet und als Handlungskompetenz erlebt wird. Die Übungen sollten zunächst konsequent mehrmals am Tag trainiert werden (Übungsprotokolle), möglichst zu Beginn in Momenten, in denen sie ungestört und entspannt sind.
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