Video: Makroanalyse und Funktionalität bei Zwangstörung (Waschzwang)

In diesem Track steht die Lebensgeschichte einer Patientin mit Waschzwang im Fokus. Anhand eines hier bewusst vereinfachten, vorher gemeinsam angefertigten Lifecharts sollen makroanalytische Zusammenhangshypothesen entwickelt werden. Im Chart sind auf der horizontalen Zeitachse die Jahre vom Geburtsjahr der Patientin bis heute eingetragen. Auf der vertikalen Achse werden relevante Kategorien notiert, so beispielsweise »Schule, Studium und Beruf«, »Wohnorte«, »persönlich bedeutsame Lebensereignisse«, »Beziehungen« und »Vorbehandlungen«. Weitere Kategorien sind jederzeit möglich. Im oberen Teil des Blattes wird der Verlauf der Hauptsymptomatik und ggfs. auch komorbider Symptome eingetragen. Eine Darstellung als Kurve wie im Video illustriert besonders gut Variationen der Symptomatik, die in der gezeigten Sitzung im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Im Therapiegespräch betrachten Therapeut (Rüdiger Spielberg) und Patientin gemeinsam Auslösesituationen für eine Symptomsteigerung, ebenso wie Bedingungen eines Symptomrückganges über die Lebensspanne. Das gezeigte Gespräch gibt im Rahmen der Verhaltensanalyse vor allem Aufschluss über auslösende und aufrechterhaltende Faktoren (hier: interpersonelle Funktionalität) der Zwangssymptomatik. Im letzten Teil der Sitzung werden die Implikationen der gefundenen Funktionalität der Zwangsstörung für die Behandlung erörtert. Es wird ein erweitertes Therapieangebot über die symptomatische Behandlung des Zwangs hinaus gemacht (hier: Strategien sozialer Kompetenz).