F4 Zwang
Video: Psychoedukation: Expositionsrational bei Zwangstörung (Waschzwang)
Video
15 Minuten
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Beschreibung
Wenn die Patientin verstanden hat, wie die Zwangsstörung aufrechterhalten wird, stellt sich die Frage, wie interveniert werden kann. Die Vermittlung des Expositionsrationals ist die Herleitung und Erklärung, warum eine Expositionsbehandlung durchgeführt werden sollte. Sie setzt am zuvor vermittelten kognitiv-behavioralen Modell der Zwangsstörung an. Patientin und Therapeut (Rüdiger Spielberg) erarbeiten, dass es letztlich immer darum geht, die Zwangshandlungen zu unterlassen (Reaktionsverhinderung). Gemeinsam werden die Konsequenzen betrachtet. Das Unterlassen der Zwangshandlungen hat kurzfristig einen Anstieg der Anspannung zur Folge, führt aber langfristig dazu, dass sich die problematische Bewertung verändert und damit langfristig auch die Auftretenshäufigkeit der Zwangsgedanken verringert. Grundsätzlich gibt es dabei zwei Wirkweisen. Einerseits findet durch das Aushalten der Zwangsgedanken bei fortgelassener Neutralisation ein Nachlassen von Angst, Ekel und Anspannung statt, bei der der Körper sein Anspannungsniveau nach einer Zeit adaptiv herunterreguliert. Eine theoretisch mittlerweile umstrittene Modellvorstellung hierfür ist die der Habituation. Das Absinken der negativen Sensationen geschieht in den meisten Fällen während der Übung, aber auch zwischen wiederholten Übungsdurchgängen. Die Auswirkung von Ablenkung auf diesen Verlauf wird mit der Patientin diskutiert. Andererseits sind sicherlich auch kognitive Prozesse beteiligt; die Patientin kann grundsätzlich eine wichtige Erfahrung machen, nämlich, dass die Situation auszuhalten ist und »nichts Schlimmes« passiert. Das Video schließt mit der Wirkung der stellvertretenden Neutralisation durch den Partner der Patientin. Dies lässt sich häufig bei Zwangspatienten beobachten und eine Einbeziehung der Bezugspersonen ist in diesem Fall immer hilfreich.