Video: Einsatz von Smileys und Klappmaul-Handpuppen in der Schematherapie eines Vorschulkindes

Christof Loose zeigt hier ausschnittweise die schematherapeutische Arbeit mit Luna, einem fünfjährigen Vorschulkind mit intermittierendem, trennungsängstlichem Verhalten im Kindergarten. Sie zeigt teilweise aggressiv-impulsive Durchbrüche und soziale Integrationsschwierigkeiten (Schemadisposition Soziale Isolation). Die Trennungsangst tritt unterschiedlich in Erscheinung: Teils verhält Luna sich ruhig, angepasst und für Außenstehende scheinbar unauffällig (Bewältigungsstrategie: Erduldung), teils möchte sie erst gar nicht zum Kindergarten gehen oder ihre Mutter dann nicht gehen lassen (Bewältigungsstrategie: Vermeidung) oder aber sie bekommt Wutausbrüche (Bewältigungsstrategie: Überkompensation). Alle drei Bewältigungswege sind als langfristig maladaptiv einzustufen. Im Laufe der Therapie wird deutlich, dass Lunas »Trennungsangst« zumindest teilweise darin begründet ist, dass sie sich von anderen Kindern abgelehnt fühlt und sozial unzureichend integriert ist. Der intermittierende Charakter der Trennungsangst weist auf Ressourcen hin, mit denen es Luna zumindest teilweise gelingt, diese Angst zu überwinden. Als Therapieziel wird angestrebt, die Hintergründe der Trennungsangst aufzudecken, ein Erklärungsmodell für unterschiedliches Verhalten anzubieten (Psychoedukation über das Modus-Modell), die Bedürfnisse der sozial zurückgewiesenen und »verletzten Luna« zu artikulieren und neue Lösungswege zu erarbeiten. Als Materialien werden hier sowohl unterschiedliche Smileys zur Symbolisierung der Modi als auch die Klappmaul-Handpuppe eingesetzt. Die Arbeit wird mit einem Videogerät aufgenommen, das im Video »Clever-Modus-Tagebuch« zur Elternarbeit eingesetzt wird.


Literatur:
Loose, C., Graaf, P. & Zarbock, G. (2013). Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.
Loose, C., Graaf, P. & Zarbock, G. (2015). Störungsspezifische Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.