F4 Schmerzstörung
Video: Kreative Hoffnungslosigkeit (am Beispiel Schmerz)
Video
13 Minuten
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Beschreibung
Insbesondere Patientinnen mit Schmerz- oder Angststörungen kommen in der Regel mit dem Wunsch in die Therapie, den aversiven Zustand vollständig loszuwerden. Viele haben zahlreiche vergebliche Versuche, den Schmerz bzw. die Angst loszuwerden, hinter sich. Dabei blieben vergangene Therapieversuche nicht erfolglos, weil die »richtige« Intervention noch fehlte. Vielmehr führt das erklärte Ziel, ohne Schmerz, Angst etc. durch das Leben zu gehen, zu einem noch größeren Problem: Die Patienten stecken im Vermeidungs- und Kontrollverhalten fest und entfernen sich immer weiter von den persönlichen Zielen. Die Kreativität in der Hoffnungslosigkeit zeigt sich darin, zunächst die Hoffnung darauf aufzugeben, dass lästige Gefühle und Gedanken einfach verschwinden. Kreativität bedeutet, alle Empfindungen anzunehmen und gleichzeitig als Beobachterin einen Abstand zu ihnen herzustellen. Das bedeutet auch, das Handeln an den persönlichen Lebenszielen und Werten auszurichten. Hier demonstriert Silka Hagena ausschnittweise Interventionen, die die Wirkungslosigkeit des Vermeidungsverhaltens herausarbeiten. Im geleiteten Entdecken wird das Bewusstsein gefördert, wie weit sich die Schmerzpatientin bereits von den eigenen Lebenszielen entfernt hat. Es wird die therapeutische Haltung veranschaulicht, die erforderlich ist, wenn Patienten, die mit anderen Vorstellungen in die Therapie kommen, zunächst frustriert werden. Wichtig ist dabei, dass die Therapeutin betont, dass die Akzeptanz der Schmerzen in der Regel bedeutet, dass diese zunehmend weniger Raum im Erleben einnehmen.