Angst bei Kindern und Jugendlichen: Intoleranz mit Unsicherheiten

Kinder mit Generalisierter Angststörung versuchen, sich mit Fragen wie »Was, wenn …« oder »Werde ich …« für alles und jedes vorzubereiten. In einem ersten Schritt sollen diese Fragen identifiziert und in einem nächsten Schritt durch Rückfragen, z. B. »Muss ich wirklich alles wissen?« oder »Ist es möglich, 100-prozentige Sicherheit zu haben?«, herausgefordert werden. Nach dem Aufzeigen, dass es unmöglich ist, sich über alles sicher zu sein, geht es darum, dass Sorgen evaluiert werden, ob diese zum Kind oder sonst jemandem gehören, z. B. »Haben meine Eltern genügend Geld, die Rechnungen zu bezahlen?«. Das Kind lernt, die Sorgen an seine:n rechtmäßige:n Besitzer:in – entweder mental oder verbal – zurückzugeben (z. B. »Mami, ich sorge mich, ob die Wohnungstür geschlossen ist, könntest du dir bitte anstelle von mir Sorgen darüber machen?«), sodass sie lernen zu akzeptieren, was zu ihm gehört bzw. was nicht (Holmes et al., 2015).