Video: Akzeptanz und das Tor der Bereitschaft (am Beispiel Soziophobie und Prokrastination)

F4 Soziale Phobie 

Video: Akzeptanz und das Tor der Bereitschaft (am Beispiel Soziophobie und Prokrastination)

Video 12 Minuten
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Beschreibung
Am Beispiel eines Patienten mit Sozialer Angststörung und Prokrastination demonstriert Silka Hagena, wie die Akzeptanz- und Committmenttherapie an der Emotionsvermeidung ansetzt. Negative Gefühle als Schwäche zu deuten und diese um jeden Preis versuchen zu vermeiden, ist als Lebenssinn und Glaubenssatz unserer Kultur fest verankert. Umso schwerer ist es zu vermitteln, dass der Wunsch, sich besser zu fühlen, zwar verständlich ist „und“ dennoch oft erst die Ursache unseres Leidens darstellt. Der Patient fühlt sich seinen Vermeidungstendenzen ohnmächtig ausgeliefert. »Ich kann nicht« und »Ich schaffe nicht«, solche Sätze und Gedanken lähmen und lassen ihn die Verantwortung für sein Handeln abgeben an die Missempfindung. Darum ist es wichtig, zu unterscheiden in äußere (z.B. »Ich kann nicht Bahnfahren, weil ich kein Geld dafür habe«) und innere Barrieren (»Ich kann nicht Bahnfahren, weil ich Angst habe«). Geht es um die inneren Barrieren, so stellen diese kein unüberwindbares Hindernis dar. Vielmehr fehlt die innere Bereitschaft, das zuzulassen und zu akzeptieren, was ich fühle. Der Patient möchte die Angst, zu versagen und sich zu blamieren, nicht spüren und bleibt deshalb lieber im Bett. Dieses Dilemma wird in diesem Video mit Hilfe zweier Interventionen aus Wengenroth (2017) verdeutlicht: Die »Ich-kann-nicht-Mauer« und das »Tor der Bereitschaft«. Es ist nicht immer einfach, unsere Patienten für diese Sichtweise zu erwärmen, da mangelnde Bereitschaft die Eigenverantwortung in den Fokus stellt und damit häufig Druck auslöst. Umso wichtiger ist es als Therapeutin, mangelnder Bereitschaft gegenüber eine wohlwollende Haltung einzunehmen.


Literatur:
Wengenroth, M. (2017). Therapie-Tools Akzeptanz- und Commitmenttherapie (3. Aufl.). Weinheim: Beltz.