Webinar: Zärtlichkeit – therapeutische Arbeit mit einem unterschätzten Gefühl
Ein kleiner Hundewelpe, ein niedliches Baby oder auch eine flauschige Kuscheldecke schaffen es, in uns das Gefühl der Zärtlichkeit zu wecken. Es bietet die Grundlage für unser menschliches Fürsorge- und Selbstfürsorgeverhalten und spielt eine wichtige Rolle bei der Stressbewältigung und Interaktionsgestaltung. Und doch scheint es neben den bedeutenden Emotionen wie z.B. Wut, Trauer und Angst in vielen Therapien eine untergeordnete Rolle zu spielen. Viele Patient:innen sehen die Zärtlichkeit noch nicht einmal „als echtes Gefühl“ an, sondern verorten es oft nur als einen Bestandteil von romantischen Beziehungen. Dabei lohnt es sich sehr, das Gefühl der Zärtlichkeit als wichtigen Bestandteil unseres Gefühlskanons wahr und ernst zu nehmen.
Dieser Vortrag möchte mit zahlreichen Praxisbeispielen aufzeigen, welche Themen in der Therapie von einem guten Umgang mit Zärtlichkeitsgefühlen profitieren. Dazu gehören neben der Förderung von Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge auch die Arbeit an Leistungsstandards, der Umgang mit Verletzlichkeit und der gesundheitsförderliche Umgang mit dem durch die Zärtlichkeit ausgelösten Fürsorgeverhalten (z.B. in Elternschaft oder in helfenden Berufen). Die vorgestellten Methoden orientieren sich dabei an der emotionsaktivierenden Arbeitsweise des Embodiment-Ansatzes.
Dr. Christina Lohr-Berger ist Diplom-Psychologin, approbierte Verhaltenstherapeutin, Business Coach und Mitbegründerin der Embodiment Resources Academy (ERA). Sie arbeitet mit Einzelpersonen und Paaren in eigener Praxis. Daneben ist sie in den Bereichen Emotionale Aktivierungstherapie (EAT), Strategisch Behaviorale Therapie (SBT), Emotionen, Embodiment und Sexualität als Dozentin und Autorin tätig.