Video: Emotions- und Schmerzakzeptanz- eine praktische Übung (am Beispiel Schmerz)

In der Akzeptanz- und Commitmenttherapie bildet das Training von Achtsamkeit die Grundlage von Akzeptanz, Gedankendefusion und »beobachtendem Selbst«. Achtsamkeit beinhaltet nicht nur die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten, sondern bedeutet ebenfalls, zentrale Regeln zu befolgen (Wahrnehmen, Beschreiben, Nicht-Bewerten, Nicht-Reagieren). Dieses Prinzip ist anzuwenden auf alles, was um uns herum und in uns geschieht. Regelmäßige Achtsamkeitsübungen zu Beginn und zwischen den Sitzungen sollten zum festen Bestandteil werden. Silka Hagena demonstriert hier eine Technik, die helfen soll, mit intensiven unangenehmen Gefühlen umzugehen ohne durch Problemverhalten (Vermeidung) auszuweichen. Bei dieser Methode geht es darum, das Gefühl zu benennen ohne es zu bewerten sowie den Schmerz zu lokalisieren und ihn anzunehmen. Mit Hilfe der tiefen Bauchatmung und gleichzeitigem Wiederholen eines »Akzeptanzsatzes« lässt sich beobachten, wie sich der mit der Missempfindung verbundene Stress (emotional oder körperlich) allmählich abschwächt. Die Instruktionen lauten: (1) Benennen Sie die Missempfindung bzw. das Gefühl, ohne es zu bewerten. (2) Akzeptieren Sie die Missempfindung bzw. das Gefühl. (3) Wiederholen Sie diesen Satz in Gedanken mehrmals hintereinander. (4) Begleiten Sie den Akzeptanzsatz durch eine tiefe und regelmäßige Bauchatmung. (5) Beobachten Sie achtsam, wie sich der Stress mit dem Gefühl langsam abbaut. (6) Legen Sie beim Ausatmen den Fokus auf ein Ziel oder einen Wert. – Dabei sollte es hier keine Vorgaben geben. Die Therapeutin vertraut darauf, dass die Patientin mit einem Wunsch oder Bedürfnis in Kontakt kommt, für das sie sich engagieren will. In dieser Szene kann die Patientin im Rahmen einer aversiven Emotionsaktivierung direkt zu dieser Akzeptanzstrategie angeleitet werden. Die Therapeutin unterstützt durch entsprechende Stimmlage und ggf. durch ebenfalls tiefe Bauchatmung.