Alkoholabhängigkeit: Diagnostik und Anamnese

Da sich Menschen mit Alkoholproblemen aufgrund von mangelnder Problemsicht, illusionärer Kontrollüberzeugung oder Scham nur sehr selten und dann sehr spät von sich aus um Hilfe bemühen, kommt dem flächendeckenden Einsatz von Screening-Instrumenten in der medizinisch-psychotherapeutischen Grundversorgung für die rechtzeitige Identifizierung von Alkoholproblemen größte Bedeutung zu. Es handelt sich hierbei nicht um ein einheitliches Phänomen, vielmehr können ein ganz unterschiedliches Trinkverhalten sowie eine Vielfalt von körperlichen, sozialen und psychischen Folgeschäden das klinische Bild dominieren. Die Materialien dieses Bundles dienen dazu, einerseits die Diagnose einer Alkoholabhängigkeit abzusichern und andererseits den spezifischen Behandlungsbedarf des einzelnen Patienten zu bestimmen. Eines der wichtigsten, aber auch schwierigsten Anliegen in einer Suchtbehandlung ist es, den Patienten weg von einer einfachen kausalen Ursachenforschung hin zu einem situativen Abhängigkeitsverständnis zu verhelfen. Zu diesem Zweck enthält das Bundle Materialien zur Erhebung des situativen Kontextes des problematischen Trinkverhaltens.