Angesichts des Therapieziels Abstinenz ist es in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit von besonderer Bedeutung, dass die einzelnen Veränderungsziele der Patientin quantitativ abgestuft operationalisiert werden, sodass Patient und Therapeutin eine schrittweise Zielerreichung vornehmen und einzelne Therapiefortschritte protokollieren können. Es ist außerdem wichtig, die Patienten bei der Formulierung von Zielen dafür zu gewinnen, sich systematisch mit der Erreichung möglichst großer Teilhabe zu beschäftigen. Hier bedarf es nicht selten gezielter therapeutischer Initiative, da die Patientinnen oftmals resigniert sind oder die Ursache ihrer Abhängigkeitsentwicklung in erhöhtem beruflichem oder sozialem Stress sehen und dementsprechend die Behandlung als notwendige Erholung. Bei der Entwicklung von Therapiezielen ist weiterhin zu berücksichtigen, dass die Behandlungsleitlinie für alkoholbezogene Störungen eine integrierte Behandlung komorbider und alkoholbezogener Störung fordert. Dies bedarf eines sorgfältigen Fallkonzepts hinsichtlich des möglichen Zusammenhangs zwischen den gleichzeitig vorhandenen Störungsbereichen sowie einer ständigen, bedarfsgerechten, inhaltlichen Schwerpunktanpassung im Behandlungsverlauf. Die in diesem Bundle enthaltenen Materialien dienen der Klärung der Therapieziele, der Förderung einer teilhabebezogenen Perspektive und der Einbeziehung psychischer Komorbiditäten in das Fallkonzept.