F4 Zwang
Zwangsstörungen
Die Materialien aus dem Buch »Zwangsstörungen« von Oelkers und Hautzinger (2013) gliedern sich in zwei Module. Im ersten Modul »Behandlung der Zwangssymptomatik« ist ein Schwerpunkt die ausführliche Psychoedukation der Patienten. Den Patienten zum Experten seiner eigenen Krankheit zu machen, stellt an sich bereits eine wichtige Bewältigungsstrategie dar. Aber auch für die spätere Exposition ist die ausführliche Psychoedukation ein wichtiger motivationaler Faktor. Parallel dazu werden die Patienten immer wieder angeleitet, ihre Gedanken, Gefühle, ihr Verhalten und ihre körperlichen Reaktionen im Zusammenhang mit der Zwangssymptomatik zu beobachten. Es sollen Problembereiche definiert, Expositionssituationen abgegrenzt und nach Schwierigkeit geordnet sowie erwünschte Zielzustände festgelegt werden. Gegen Ende des zwangsspezifischen Therapiemoduls sollten die Patienten mehrere Expositionen durchgeführt und erste Erfolgserlebnisse erzielt haben, die sie zur weiteren Konfrontation motivieren. Im zweiten Modul »das soziale Adaptionstraining« geht es um die Vermittlung von Grundlagen sozial angemessenen, adaptiven, selbstsicheren Verhaltens in verschiedenen sozialen Gegebenheiten und Beziehungssituationen. Mithilfe vorstrukturierter Arbeitsblätter wird an dysfunktionalen Grundeinstellungen im Sinne der kognitiven Umstrukturierung gearbeitet, zudem werden alternative Verhaltensweisen aufgezeigt und eingeübt. Innerhalb des Gruppensettings erhalten die Patienten die Möglichkeit, persönliche Situationen in Rollenspielen zu üben. Ziel der Übungen und Rollenspiele ist, dass die Patienten ihre Bedürfnisse in Beziehungssituationen deutlicher und differenzierter wahrnehmen können und Verhaltensalternativen kennen, die das Ansprechen und gegebenenfalls die Erfüllung dieser Bedürfnisse ermöglicht.