In der Therapie werden Impulse zur Neubewertung von Gedanken- und Verhaltensmustern gegeben, Vorschläge zur Verhaltensänderung gemacht und adaptive Bewältigungsstrategien vermittelt. Gerade für Kinder und Jugendliche sind Erfolgserlebnisse und ein damit verbundenes Selbstwirksamkeitserleben wichtig. Dafür ist der Einbezug von Bezugspersonen, insbesondere des Familiensystems, zentral. Denn auch im familiären Kontext sind meist Veränderungen notwendig, damit sich neue, förderliche Verhaltensweisen etablieren können. Wie Eltern und andere Bezugspersonen den therapeutischen Prozess unterstützen können und wie die Kommunikation dafür gelingen kann, lesen Sie im Beitrag.
Wenn Kinder wider Willen und Verständnis psychotherapeutisch behandelt werden, kann es für Therapeut:innen zunächst schwierig sein, einen Zugang zu finden und ihr Vertrauen zu gewinnen. Oft besteht aufseiten des Kindes eine Verweigerung, die nicht nur aus mangelndem Problembewusstsein, sondern auch aus einem geschwächten Selbstwert resultiert, die jungen Patient:innen fühlen sich abgelehnt und von den Eltern wenig wertgeschätzt. Hier Vertrauen aufzubauen kann mithilfe kreativer Ansätze gelingen, in der Sprache, die Kinder mitunter am besten sprechen: Geschichten.
Mit Kindern über komplexe Themen und Herausforderungen zu sprechen, geht am besten in ihrer eigenen Sprache – und das ist die der Fantasie und Imagination. Deshalb sind Geschichten und Erzählungen besonders wertvoll, um psychische Erkrankungen zu thematisieren und über Emotionen zu sprechen und therapeutisch relevante Inhalte kindgerecht zu kommunizieren. Wie psychotherapeutische Kinderfachbücher hier eine wichtige Brücke schlagen und mithilfe von Bildern und Märchen Kindern nahebringen, was mit Worten allein nicht leicht zu verstehen ist.
Achtsamkeitsübungen mit Kindern – ist das sinnvoll? Welchen Nutzen hat die Achtsamkeitspraxis bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen und wie lassen sich Übungen in die Psychotherapie integrieren? Lesen Sie, wieso Momente des Innehaltens und bedachten im-Moment-Seins auch Kindern guttun und wie Sie durch gemeinsames Kakaotrinken die Achtsamkeit der Kleinen stärken.
Wenn Kinder in therapeutischer Behandlung sind, kann es für ihre Eltern schwierig sein, nicht direkt teilhaben zu können: Was genau passiert hinter den geschlossenen Türen des Therapieraums? Worüber sprechen Therapeut:in und Kind? Dieses Bedürfnis der Eltern nach Information kann wiederum die Behandler:innen herausfordern: Wie viel darf preisgegeben werden, wo liegen die Grenzen der Schweigepflicht? Wie kann das Vertrauensverhältnis mit den jungen Patient:innen UND Eltern bestehen? Wie in beide Richtungen Transparenz geschaffen werden?
Wenn der Psychotherapeutische Prozess sich dem Ende neigt, dann wird vor allem auch das Thema Abschied unumgänglich. Wie kann der Abschluss einer Psychotherapie auch mit Kindern und Teenagern, die trotz überwundenen Anliegen sehr an Ihnen hängen, gelingen? Wie kann der Übergang so gestaltet werden, dass sich die jungen Patient:innen nicht allein gelassen fühlen? Das lesen Sie in diesem Beitrag unserer Reihe »Schwierige Therapiesituationen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie«.
Von offen feindseligem Verhalten bis zu unkontrolliert affektiven Durchbrüchen: Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen kann in diversen Formen auftreten und hat meist mindestens so diverse Ursachen. Alle aggressiven Problematiken beinhalten aber die Gefahr, dass sie sich wie in einem Teufelskreis immer mehr ausbreiten – und auf andere oder gar alle Lebensbereiche generalisieren. Die psychotherapeutische Behandlung erfordert neben der differenzierten Diagnose nicht zuletzt Realitätssinn und das Akzeptieren von Grenzen.
Kinder, die vernachlässigt sind und temporär oder dauerhaft von ihren Eltern getrennt werden, kennen oft nur desolate Bindungs- und Beziehungsgefüge. Es ist dann nicht selten, dass sie ihr Bindungsbedürfnis auf Beratungs- und Betreuungspersonen übertragen – oder auf ihre Therapeut:innen. Um das zu vermeiden und nicht erneut das Bindungsbedürfnis der Kinder zu verletzen, ist es zentral, dass Therapeut:innen Beziehungsangebote schaffen, die transparent sind und engere Bindungen fördern, ohne dass Sie dabei zu »neuen Eltern« werden.
Kinder und Jugendliche können ihre Gefühle und Gedanken in der Regel nicht umfassend einordnen, reflektieren und kommunizieren. Leiden sie unter Ängsten und Sorgen, können sie diese oft nicht regulieren und innere Konflikte lösen – und sind auf Unterstützung angewiesen. Hier können therapeutische Spiele eingesetzt werden, um kreativ und auf spielerische Weise ernste Themen und Konflikte zu bearbeiten – und konstruktives Verhalten sowie das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken.
Aufgeladene Stimmung oder gar offener Streit, Auseinandersetzungen über Umgangsrechte und Kinder in Loyalitätskonflikten – hochstrittige Elternschaft ist für Kinder enorm belastend. Da stehen Kinder- und Jugendlichentherapeut:innen vor der Herausforderung, den Eltern Verständnis zu zeigen, aber vor allem das Wohl der Kinder im Blick zu behalten. Wie das gelingen kann und Sie Familien in solch schweren Situationen begleiten können, lesen Sie im dritten Beitrag unserer Reihe »Schwierige Therapiesituationen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie«.
Auf Menschen mit ähnlichen Problemen treffen, sich austauschen und erfahren, wie unterschiedlich Problemlösungsstrategien aussehen können – Gruppentherapie hat viele Vorteile. Und das nicht nur für die Patient:innen: Auch Behandler:innen können vom facettenreichen Setting in der Gruppe profitieren.
Dabei kann es zunächst herausfordernd wirken, die Organisation zu bewältigen und diverse Patient:innen zusammenzubringen. Wie nicht nur der Ablauf gelingen kann, sondern auch alle Teilnehmer:innen einen möglichst großen Nutzen von der gemeinsamen Therapie haben, lesen Sie im Beitrag.
Die meisten Kinder kommen gemeinsam mit ihren Eltern in die Psychotherapie. Und wollen diese dann an ihrer Seite wissen, zeigen ängstliches und anhängliches Verhalten. Wenn das anhält und die Kinder nicht ohne die Eltern in die Therapie gehen wollen, kann das zur Herausforderung für die Therapeut:innen werden. Wie die Therapie ohne Eltern möglich wird und so die Beziehung zum Kind gestärkt werden kann, lesen Sie im zweiten Beitrag unserer Reihe »Schwierige Therapiesituationen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie«.
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