Kognitive Therapie in der Nachsorgephase bei Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter

In der Nachsorgephase der Therapie von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter geht es neben der Stabilisierung von Therapieerfolgen auch um eine Veränderung funktionaler und aufrechterhaltender Faktoren. Deren Erarbeitung erfolgt im individuellen Erklärungsmodell zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Zwangsstörung (Psychoedukation). Die Patientin erkennt, dass die Entwicklung ihrer Zwangsstörung möglicherweise auch mit gewissen Aspekten ihrer Persönlichkeit zusammenhängt. Es wird ein Bezug zur individuellen Biografie erarbeitet. Diese Persönlichkeitsaspekte werden im Rahmen der Kognitiven Therapie als dysfunktionale Grundeinstellungen bezeichnet. Der Begriff umfasst Einstellungen und Werthaltungen, die so stark ausgeprägt sind, dass sie sich hemmend auf die Lebensgestaltung auswirken; sinnvolle Überzeugungen und Verhaltensregeln werden ins Unverhältnismäßige übersteigert. Mit den Arbeitsmaterialien in diesem Bundle wird die Patientin angeleitet, sich diese Überzeugungen bewusst zu machen und ihre Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. So findet sie zu einer gewissen Relativierung ihrer dysfunktionalen Grundeinstellung. Alternative Sichtweisen werden erarbeitet und in realen Situationen erprobt.