Flexibilisierung der Aufmerksamkeitsausrichtung bei somatoformen Störungen

Das Bundle bezieht sich auf die Aufmerksamkeitslenkung und deren Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung medizinisch unerklärter Körpersymptome sowie verschiedene Maßnahmen zur Aufmerksamkeitslenkung. Ein häufiges Phänomen, das bei somatoformen Patienten beobachtet werden kann, ist eine ausgeprägte Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Körper und die körperlichen Beschwerden. Nach dem Konzept der somatosensorischen Verstärkung (Barsky et al., 1988) können Menschen die Tendenz aufweisen, somatische Wahrnehmungen als intensiv, schädlich und störend wahrzunehmen. Die Materialien dieses Bundles nutzen dieses Modell als »roten Faden« für die Vermittlung der Rolle von Aufmerksamkeitsausrichtung auf körperliche Wahrnehmungen. Mithilfe der Metapher des Aufmerksamkeitsscheinwerfers lernen die Patienten, ihre Aufmerksamkeitsausrichtung zu flexibilisieren – bewusst die Aufmerksamkeit von den Beschwerden weg bzw. hinlenken zu können. Vermittelt werden mit diesem Bundle zunächst verschiedene Übungen, um die Prinzipien der Aufmerksamkeitsauslenkung und die Wirkung von Aufmerksamkeitslenkung auf die Körperwahrnehmung zu verdeutlichen. Aus Erkenntnissen zu diesen Übungen kann der Patient das Modell der somatosensorischen Verstärkung ableiten. Danach folgen Arbeitsmaterialien, die helfen, die Aufmerksamkeitsausrichtung zu flexibilisieren.


Literatur:
Barsky, A. J., Goodson, J. D., Lane, R. S. & Cleary, P. D. (1988). The amplification of somatic symptoms. Psychosomatic Medicine, 50, 510–519.